Traumatherapie

Traumatherapie und Gestalttherapie: Heilung im Hier und Jetzt

Traumatische Erlebnisse können tiefe Narben in der Psyche eines Menschen hinterlassen. Die Verarbeitung solcher Erlebnisse erfordert oft professionelle Unterstützung. Eine besonders interessante und wirksame Methode ist die Traumatherapie innerhalb der Gestalttherapie. In diesem Artikel möchten wir uns näher mit diesem therapeutischen Ansatz beschäftigen und seine Besonderheiten hervorheben.

Grundlagen der Gestalttherapie

Die Gestalttherapie wurde in den 1940er Jahren von Fritz und Laura Perls sowie Paul Goodman entwickelt. Sie ist eine Form der humanistischen Psychotherapie, die den Menschen als Ganzes betrachtet und den Fokus auf das Hier und Jetzt legt. Dabei steht das unmittelbare Erleben im Vordergrund, und es wird versucht, unterbrochene oder gestörte Gestalten (Muster des Denkens, Fühlens und Handelns) zu vervollständigen.

Traumatherapie in der Gestalttherapie

In der Traumatherapie geht es darum, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und die damit verbundenen Gefühle, Körperempfindungen und Gedanken zu integrieren. Die Gestalttherapie bietet hierfür besondere Möglichkeiten:

1. Bewusstwerdung im Hier und Jetzt: Traumatisierte Menschen sind oft in ihren traumatischen Erlebnissen gefangen und leben sie in der Gegenwart immer wieder neu durch. Die Gestalttherapie hilft, diese Erlebnisse ins Bewusstsein zu bringen und im sicheren Rahmen der Therapiesitzung zu bearbeiten.

2. Körperarbeit: Körperliche Empfindungen und Spannungen stehen häufig im Zusammenhang mit traumatischen Erlebnissen. In der Gestalttherapie wird daher viel Wert auf Körperwahrnehmung und -ausdruck gelegt. Das kann helfen, verdrängte Emotionen zu erkennen und zu verarbeiten.

3. Dialogische Arbeit: Im Dialog zwischen Therapeut und Klient oder durch den Einsatz von Rollenspielen können traumatische Erfahrungen neu erlebt und bearbeitet werden. Dies ermöglicht eine tiefere Verarbeitung des Traumas.

4. Arbeit mit dem „leeren Stuhl“: Ein bekanntes Tool der Gestalttherapie ist die Technik des "leeren Stuhls". Dabei wird ein imaginärer Gesprächspartner (z.B. eine traumatische Erinnerung oder ein Teil des Selbst) auf den leeren Stuhl gesetzt, mit dem der Klient dann direkt in den Dialog treten kann. Dies fördert die Integration abgespaltener oder verdrängter Gefühle und Erlebnisse.

Vorteile der Traumatherapie mit Gestaltansatz

Durch die Kombination von Traumatherapie und Gestalttherapie können Betroffene tiefe Einblicke in ihre eigenen Verhaltensmuster, Gefühle und Gedanken erhalten. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Hier und Jetzt ermöglicht eine direkte Konfrontation und Verarbeitung traumatischer Erlebnisse, was letztlich zur Heilung beitragen kann.

Fazit

Traumatherapie in Kombination mit der Gestalttherapie bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Verarbeitung und Heilung traumatischer Erfahrungen. Durch den Fokus auf das Hier und Jetzt, den Einbezug des Körpers und spezifische Techniken wie den "leeren Stuhl" können Betroffene neue Wege finden, mit ihren Erlebnissen umzugehen und ein erfüllteres Leben zu führen. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter den Folgen eines Traumas leidet, könnte die Gestalttherapie eine wertvolle Unterstützung bieten. Kontaktieren Sie mich für eine Erstberatung.