Veränderungsprozess

Veränderungsprozess in 7 Phasen: Der Gestalttherapeutische Ansatz

Jeder Mensch erlebt im Laufe seines Lebens Veränderungen. Einige dieser Veränderungen sind vorhersehbar, andere treten unerwartet auf. Unabhängig von ihrem Ursprung können Veränderungsprozesse herausfordernd und oft emotional belastend sein. Die Gestalttherapie, ein humanistischer Ansatz in der Psychotherapie, bietet interessante Perspektiven, um Veränderungsprozesse in sieben Phasen zu begreifen und zu begleiten. In diesem Artikel werden wir diese sieben Phasen näher beleuchten.

1. Phase: Das Erkennen der Unzufriedenheit

In dieser ersten Phase wird einem Menschen bewusst, dass etwas in seinem Leben nicht stimmt oder nicht mehr tragbar ist. Die Gestalttherapie legt Wert darauf, diese Unzufriedenheit nicht zu bewerten oder zu unterdrücken, sondern sie im "Hier und Jetzt" vollständig wahrzunehmen.

2. Phase: Bewusstwerdung der eigenen Bedürfnisse

Jetzt wird klarer, was genau fehlt oder was man sich anders wünscht. Durch verschiedene Techniken der Gestalttherapie, wie Dialoge oder Arbeit mit dem „leeren Stuhl“, können innere Konflikte und Bedürfnisse aufgedeckt werden.

3. Phase: Mobilisierung von Ressourcen

In dieser Phase erkennt die Person, welche Fähigkeiten und Ressourcen sie hat, um die gewünschte Veränderung herbeizuführen. Die Gestalttherapie unterstützt hierbei, indem sie dem Klienten hilft, alte Muster zu erkennen und neue Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

4. Phase: Das Ausprobieren neuer Verhaltensweisen

Jetzt geht es darum, mutig zu sein und Neues auszuprobieren. Hierbei kann die therapeutische Beziehung als sicherer Raum dienen, in dem neue Verhaltensweisen zunächst "geübt" werden können.

5. Phase: Konfrontation mit der Umwelt

Nachdem neue Verhaltensweisen in der Therapie erprobt wurden, geht es nun darum, sie im Alltag umzusetzen. Dies kann mit Unsicherheit und Angst verbunden sein. Die gestalttherapeutische Arbeit kann in dieser Phase dazu beitragen, diese Gefühle wahrzunehmen und dennoch handlungsfähig zu bleiben.

6. Phase: Konsolidierung

In dieser Phase hat sich das neue Verhalten gefestigt und wird zur Gewohnheit. Die gestalttherapeutische Begleitung kann hier dazu beitragen, das Erreichte zu würdigen und eventuell auftretende Rückfälle in alte Muster zu reflektieren.

7. Phase: Abschluss und Neuanfang

Jeder Veränderungsprozess hat auch ein Ende. Das Erreichte wird gefeiert, und es öffnet sich der Blick für neue Herausforderungen und Veränderungen. In der Gestalttherapie kann dies durch Rituale oder den bewussten Abschluss der therapeutischen Arbeit unterstützt werden.

Fazit

Der Veränderungsprozess in sieben Phasen, betrachtet durch die Linse der Gestalttherapie, bietet einen strukturierten und doch flexiblen Ansatz, um Menschen in Zeiten des Wandels zu unterstützen. Jede Phase hat ihre eigenen Herausforderungen, aber auch ihre eigenen Chancen. Mit dem gestalttherapeutischen Ansatz können diese Chancen erkannt und genutzt werden, um ein erfüllteres und authentischeres Leben zu führen. Kontaktieren Sie mich, ich kann Sie darin begleiten.